Haider. Guide, Sprachlehrer und Frohnatur

Haider, Sohn des Karbulai, am Rückweg aus dem Sommerlager El-Gawi. Blick auf Nayak, Bazar und Verwaltungszentrum des Distrikts Yakawlang der Provinz Bamiyan in Zentralafghanistan.

Dieser aufgeweckte fröhliche Junge war ein geduldiger Sprachlehrer, der mich auf vielen meiner Wege begleitete und mir die Hazaragi-Begriffe zu zwei der wichtigsten Themen der örtlichen Bevölkerung vermittelte: Verwandtschaft und Landwirtschaft.

Der dritte zentrale Themenkreis war Religion. Dafür war der weitgereiste Herr Papa zuständig. Der war bereits in Kerbala im Irak, in jener Stadt also, in der anno 680 einer seiner Vorfahren, nämlich Hussein, der Enkel des Propheten Mohammad, getötet worden ist. Der deshalb anerkennend nur „Karbulai“ genannte würdige Saiyid sammelte von „seinen“ Hazara die für gläubige Schiiten obligate religiöse Abgabe Khums ein, die er abzüglich des ihm zustehenden Anteils seinem religiösen Führer im Irak überbrachte. Doch dieser Aspekt religiös-politischer Führung ist eine eigene Geschichte.

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