Im 5. Hieb geboren, aufgewachsen und ansässig. Aber noch nie am evangelischen Friedhof Matzleinsdorf gewesen. Bis heute. Und dort eine erstaunlich philosophisch konzipierte Grabstätte bzw. Installation entdeckt:
Ein artifizeller Holzschuppen, mit getrennten Bereichen für Aststücke & Holzscheite sowie Zapfen & Pockerln. Sauber sortiert, wie die Menschen, die rundum begraben sind. Die selber nur Naturartefakte waren und wie diese entsprechend gestutzt, geformt und säuberlich verbracht worden sind. In einem mehr oder weniger willkürlichen Akt kultureller Normierung.
Davor bzw. in der Mitte der Grundfläche wurde ein Bäumchen gepflanzt und als Grenz-Marker dienen zwei auf Steinfundamente gesetzte kurze Baumstammstücke. Auch hier die Gegenüberstellung von künstlichem Schaffen und natürlichem Werden. Wäre ich Deutschlehrer würde ich dieses Motiv an die Wand knallen, die Jugend drüber schreiben lassen und gespannt auf die Interpretationen warten.