Manchmal muss es „Dezentral“ sein um seine innere Mitte zu finden. Zusammen mit Rare Friends klappt das auch.
Vor der Pause brillierten Rare Friends & Harald Pesata teils abwechselnd teils zusammen. Harald liefert eigene Texte auf Augenhöhe mit der Realität und mit den Gefühlen von Menschen, die sonst nicht im Rampenlicht stehen. Gnadenlos direkt in Sprache und Inhalt, präzise im Timing und dem Setzen der Akzente, und mit einer Präsenz auf der Bühne, die niemanden unberührt lässt. Rare Friends wiederum führen einen mit ihrem dunklen Rock auf die G’stettn menschlicher Existenz. Michael „Sprossi“ Spreitzer’s Stimme erinnert dabei mitunter an Anthony McKay von Exuma, wenn er den Mephistopheles besingt oder an Tom Waits, nach einer besonders tiefen Nacht. Zudem verwöhnen er und Cora mit nuancierter Gitarren- und Bass- Line.
Der zweite Teil des Abends bot mit dem AleXXX Miksch Trio nicht den fetzigen Rock früherer Sessions sondern bluesig-lyrische Hausmusik as its best. Zwei Gitarristen und ein Bassgeiger mit sicht- und spürbarer Freude an ihrer Arbeit. Es groovt, schwingt und rockt in perfekter musikalischer Eintracht. Nahezu unplugged. Bühnen-Augenblicke, über die man geneigt ist ganz altmodisch zu sagen: Verweile doch, du bist so schön.